Verlieren wir das Gedächtnis? Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa

Verlieren wir das Gedächtnis? Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa

Organisatoren
Severočeské muzeum v Liberci, Institut Terezínské iniciativy Prag
Ort
Liberec
Land
Czech Republic
Vom - Bis
25.02.2015 - 26.02.2015
Url der Konferenzwebsite
Von
Natascha Hergert, Antikomplex Prag; Anja Kruse, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig

Während des Zweiten Weltkrieges deportierten die Nationalsozialisten über 20 Millionen Menschen aus ganz Europa zur Zwangsarbeit nach Deutschland oder setzten sie in den besetzten Ländern ein. Es entwickelte sich ein System der NS-Zwangsarbeit, bestehend aus unzähligen Produktionsstätten und Unterkunftslagern. Aufgrund der geringen Investitionen blieb nach 1945 unter den kommunistischen Regimen in der Tschechoslowakei, in Polen und in Ostdeutschland eine Vielzahl an baulichen Substanzen und Relikten der NS-Zwangsarbeit bis 1989 erhalten, die jedoch seit der politischen Wende zunehmend verschwinden. Umso dringender gestaltet sich die Frage nach der Dokumentation und der heutigen Nutzung historischer Orte der NS-Zwangsarbeit. Der zweitägige deutsch-polnisch-tschechische Workshop brachte unterschiedliche Disziplinen zusammen. Die insgesamt 24 Beiträge lieferten anhand regionaler Beispiele sowohl einen Überblick über die Formen und die Dimensionen der NS-Zwangsarbeit in Tschechien, Polen und Deutschland als auch einen Einblick in die museale und nicht-museale Nachnutzung von Orten der NS-Zwangsarbeit. Darüber hinaus widmete sich eine Reihe von Vorträgen der Frage nach der Bedeutung des authentischen Ortes für die Erinnerung an NS-Verbrechen.

Zum Auftakt lieferten die Organisatoren der Konferenz eine Einführung in das Thema. ALFONS ADAM (Prag) gab einen Überblick über die Dimensionen und die Formen der NS-Zwangsarbeit auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Während sich Karl Hermann Frank im Protektorat Böhmen und Mähren erfolgreich gegen den Einsatz ausländischer Arbeitskräfte aussprach, wurden über 350.000 Menschen zur Arbeit allein in den Sudetengau verschleppt. Erst die Entschädigungsdebatte Ende der 1990er-Jahre rückte das Thema in Tschechien in den wissenschaftlichen und öffentlichen Fokus und in jüngster Zeit gäbe es Versuche, sich aus einem regionalen Blickwinkel dem Thema zu nähern. IVAN ROUS (Liberec) beleuchtete die Wechselbeziehungen zwischen NS-Zwangsarbeitslagern und der Rüstungsindustrie im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien. So existierten allein in den Kreisen Liberec (Reichenberg) und Jablonec nad Nisou (Gablonz) etwa 180 NS-Zwangsarbeiterlager, darunter mehrere Außenlager des KZ Groß-Rosen. Generell bestand ein enger Zusammenhang zwischen Rüstungsindustrie und NS-Zwangsarbeitslagern, der sich mit Hilfe der Kartografie veranschaulichen lasse.

Der Blick des zweiten Panels richtete sich auf ehemalige Lagerstandorte in Deutschland und Tschechien. JÖRG SKRIEBELEIT (Flossenbürg) erläuterte den Ausstellungs- und Lernort auf dem Gelände des ehemaligen KZ Flossenbürg. Erst in den 1990er-Jahren, als das ehemalige Lagergelände maximal überformt war, begann die Diskussion über eine Neugestaltung des Ortes. Bereits 1947 hatten polnische „displaced persons“, die auf dem ehemaligen KZ-Gelände untergebracht waren, einen Gedenkort im Umfeld des ehemaligen Krematoriums errichtet und den ersten „Blueprint“ eines Lagers geschaffen, der das Gelände mit dem Ziel der „Milderung der Erinnerung“ überformte. Bei der Neukonzeption der KZ-Gedenkstätte wurde bewusst auf Rekonstruktionen verzichtet, sondern versucht, unterschiedliche historische Spuren sichtbar zu machen. JENS NAGEL (Zeithain) thematisierte sowjetische Kriegsgefangene in der deutschen Erinnerungskultur. Gedenkorte für diese Opfergruppe sind wie im sächsischen Zeithain in der Regel Soldatenfriedhöfe. 1949 wurde der „Ehrenhain Zeithain“ errichtet. Die bauliche und inhaltliche Gestaltung des Ortes sei exemplarisch für die Erinnerung und den Umgang mit der Opfergruppe bis 1989, die Toten wurden anonymisiert und eine Kennzeichnung der Gräber unterlassen. Einen „vergessenen Ort ohne Gedächtnis“ stellte LENKA BURGEROVÁ (Prag) vor. In Rtyně nad Bílinou (Hertine) befand sich neben französischen und serbischen Kriegsgefangenen ein Frauenaußenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Die ehemaligen Produktionsstätten sind heute größtenteils erhalten. Außer den baulichen Überresten erinnert vor Ort nichts an die Geschichte. Burgerová schlug vor, im virtuellen Raum mit der Erinnerung zu beginnen und so ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen. In diesem Zusammenhang stellte Skriebeleit die Frage zur Diskussion, ob Erinnerung immer an zeitlich und räumlich fixierte Orte gebunden sein müsse oder ob es nicht sinnvoller sei, durch Diskussionen, Kommunikation und einen kritischen Diskurs öffentliche Wahrnehmungsräume zu schaffen.

Im Gegensatz zu Tschechien existieren in Deutschland zwei Gedenkstätten, die sich der Erinnerung, der Dokumentation, Erforschung und Vermittlung des Themas NS-Zwangsarbeit widmen. CHRISTINE GLAUNING (Berlin) stellte das 2006 in Berlin-Schöneweide eröffnete Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit vor. Nach 1945 wurde das ehemalige Lagergelände durch Nachnutzung, aber auch durch die Erschließung zum Ausstellungs- und Lernort überformt. Die Lage inmitten eines Wohngebietes vermittle BesucherInnen heute die einstige Allgegenwart und Sichtbarkeit von NS-Zwangsarbeit im urbanen Raum. In Leipzig wurde 2001 auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Hugo-Schneider Aktiengesellschaft (Hasag) die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig errichtet. ANNE FRIEBEL und ANJA KRUSE (beide Leipzig) gingen der Frage nach dem Stellenwert des Themas NS-Zwangsarbeit im lokalen Leipziger Erinnerungsdiskurs nach. Nach 1945 wurden fast alle Gebäude der Hasag abgerissen. In den 1990er-Jahren war das Kapitel der Stadtgeschichte weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden und stellt nach wie vor keinen festen Bestandteil der lokalen Erinnerungskultur dar.

Ein viertes Panel befasste sich mit der Dokumentation der Erinnerung. JAN ŠPRINGL (Theresienstadt) stellte das Online-Bildungsprojekt „Im Andenken – Za pomníčky“ vor. Das Projekt dokumentiert in Vergessenheit geratene Orte der NS-Zwangsarbeit und Massengräber auf dem Gebiet der Tschechischen Republik und macht die Ergebnisse für die Bildungsarbeit zugänglich.1 LUBOR LACINA (Liberec) stellte das Gedenken an ehemalige KZ-Außenlager auf dem Gebiet der Tschechischen Republik vor. So erinnert z.B. in Holýšov (Holleischen) eine Gedenktafel an die Häftlinge eines Außenlagers des KZ Flossenbürg. Die heute im Ort noch auffindbaren Baurelikte sind allerdings kaum entsprechend gekennzeichnet. Von einem vergleichbaren Beispiel berichtete ARMIN PIETSCH (Zittau). Im Mittelpunkt seines Vortrages standen die „Zittwerke“, ein von der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG in Porajow (Großporitsch) 1943 errichteter Verlagerungsbetrieb auf einem Kasernengelände bei Zittau. Heute ist das ehemalige Werks- und Lagergelände teilweise verfallen und trotz der relativ guten Dokumentation der Lagergeschichte findet keine öffentliche Erinnerung statt. In der anschließenden Diskussion wies die Moderatorin des Panels, Tereza Štěpková, darauf hin, dass in Tschechien seit den 1960er-Jahren Mahnmale und Gedenktafeln errichtet worden seien, die aber gemäß der offiziellen Erinnerungspolitik keine differenzierte Betrachtung verschiedener Opfergruppen beinhalteten. Skriebeleit fügte hinzu, dass die meisten Denkmäler – egal aus welcher Zeit diese seien – von der Allgemeinheit nicht wahrgenommen werden würden.

Das fünfte Panel beschäftigte sich mit der wissenschaftlichen Aufbereitung und der Darstellung des Themas NS-Zwangsarbeit in Museen. ZDEŇKA KOKOŠKOVÁ und MONIKA SEDLÁKOVÁ (beide Prag) stellten ein Editionsprojekt von Dokumenten zur NS-Zwangsarbeit vor. Besonders lohnenswert sei der gezielte Blick auf einzelne Unternehmen. So waren im Zusammenhang mit der Wanderausstellung „Zwangsarbeit für ‚Weißes Gold‘“ die teils in tschechischen Archiven vollständig erhaltenen Firmenarchive eine wertvolle Quelle. JOSEF HAIS (Holýšov) schloss mit einem Bericht über NS-Zwangsarbeit im westböhmischen Holýšov (Holleischen). 2013 wurde auf Initiative eines Vereins das „Haus der Geschichte Holýšov“ eröffnet, das erste Heimatmuseum Tschechiens, das sich explizit auch der musealen Aufarbeitung des Themas NS-Zwangsarbeit widmet.

Die Oral History rückt mit ZeitzeugInnen geführte Interviews in den Fokus der Wissenschaft. TAMARA NOVÁKOVÁ (Prag) stellte die Spezifika von ZeitzeugInneninterviews bei der Erforschung ehemaliger KZ-Frauenaußenlager in der Region Trutnov (Trautenau) vor. Da die Interviews mit ehemaligen Häftlingen häufig unter einer anderen Zielsetzung geführt worden seien, eigneten sie sich nur bedingt als Quelle für Teilaspekte. Neben der Subjektivität der Aussagen seien die Interviews vom kulturell geprägten Kollektivgedächtnis beeinflusst. Das von MARTIN ŠMOK (Prag) vorgestellte Visual History Archive der USC Shoah Foundation ist eines der umfangreichsten Oral History Archive des 20. Jahrhunderts. Von 1994 bis 1999 trug die Stiftung über 52.000 lebensgeschichtlich geführte Interviews mit Überlebenden und ZeugInnen des Holocaust zusammen. Eine weitere bedeutende Sammlung stellt das von ŠÁRKA JARSKÁ (Prag) vorgestellte Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“ dar, das momentan eine tschechische Benutzeroberfläche erhält. Das Archiv beinhaltet ca. 600 Interviews mit ehemaligen NS-ZwangsarbeiterInnen, die 2005-2006 in 26 Ländern geführt wurden.

Dem Denkmalschutz war ein besonderer Schwerpunkt des Workshops gewidmet. ANKE BINNEWERG (Weimar) sprach über die Funktion des technischen Denkmalschutzes am Beispiel des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Die drei Steinbrüche des ehemaligen Konzentrationslagers seien ein Beispiel sowohl für den Umgang mit historischer Bausubstanz, als auch für den Mangel an einheitlichen Regelungen im Umgang mit denkmalgeschützten Objekten. THOMAS KERSTING (Potsdam) ging auf die Aufgabenfelder und die Funktion archäologischer Untersuchungen für den Erhalt und die Erforschung ehemaliger Orte der NS-Zwangsarbeit am Beispiel Brandenburgs ein. Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege sieht seine primäre Aufgabe nicht in den Ausgrabungen, sondern in der Lokalisierung, Erfassung und öffentlichen Bekanntmachung der Geschichte, um die Orte vor Abriss und Überbauung zu schützen. MARTIN PŘIBIL (Prag) konzentrierte sich in seinem Beitrag in erster Linie auf unterirdische Bauwerke auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Mit der Verlagerung und Dezentralisierung von Rüstungsunternehmen aus dem Altreich entstanden unzählige unterirdische Produktionsstätten. Heute ist der Zutritt zu den meisten Untertagebauten verboten, wodurch die Erfassung, Erforschung und Dokumentation unterirdischer Orte der NS-Zwangsarbeit erheblich beeinträchtigt werde. PETR HASIL (Ústí nad Labem), DAVID NOVÁK und JAN HASIL (beide Prag) hoben die Bedeutung archäologischer Funde bei der Erforschung ehemaliger NS-Zwangsarbeitslager am Beispiel des Zinnbergwerkes und Kriegsgefangenenlagers Sauersack im tschechischen Rolava hervor. So könnten auch bei fehlenden schriftlichen Quellen Teilaspekte rekonstruiert werden.

Die folgenden Beiträge verdeutlichten die Dimension der NS-Zwangsarbeit und zeigten, dass die Erinnerung und das Gedenken lokal- und regionalspezifisch sehr unterschiedlich ausfallen. ANNA WICKIEWICZ (Łambinowice/Opole) beleuchtete die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Lamsdorf im Zusammenhang mit dem Einsatz der Soldaten zur Zwangsarbeit und dem Gedenken an diese. Insgesamt durchliefen 300.000 Kriegsgefangene, mehrheitlich Rotarmisten, den Lagerkomplex. Bereits 1964 wurde am authentischen Ort das „Zentrale Kriegsgefangenenmuseum in Łambinowice-Opole“ eröffnet. Der Fokus von JIŘÍ VYMĚTALÍK (Blansko) lag auf dem Einsatz von NS-ZwangsarbeiterInnen beim Bau der Verbindungsautobahn Breslau-Wien 1938 bis 1942. Im Gegensatz zu dem vorausgehenden Beispiel ist die Geschichte dieses NS-Zwangsarbeitseinsatzes mehrheitlich in Vergessenheit geraten. Nur an wenigen Orten erinnern heute Denkmäler an die Geschichte der Lager, wie z.B. in Dětřichov (Dittersdorf), wo unter anderem ein jährlicher Erinnerungslauf, der „Dětřichovský memorial“, stattfindet. KATARZYNA WONIAK (Berlin) widmete sich der Erinnerung an die landwirtschaftliche NS-Zwangsarbeit in Masuren. Erst seit den 1990er-Jahren wird ihre Geschichte lokal und regional thematisiert und rückt damit zunehmend in das öffentliche Bewusstsein. Auf Initiative lokaler Vereine entstanden in den letzten Jahren an manchen Orten Erinnerungszeichen. Woniak zufolge werde der Geschichte bisher jedoch lediglich symbolisch gedacht. Nach wie vor mangele es an einem zentralen Gedenkort, wie bspw. einem Dokumentationszentrum oder einem Museum.

Zwei Beiträge, die eine nicht-museale Nutzung ehemaliger Orte der NS-Zwangsarbeit präsentierten, schlossen die Veranstaltung ab. KATHRIN KRAHL (Dresden) stellte die mit SchülerInnen des BSZ „Julius Weisbach“ in Freiberg konzipierte Gedenkwand „Ihnen“ vor. Sie erinnert im Eingangsbereich der Schule an 1.000 jüdische Frauen eines Außenlagers des KZ Flossenbürg, das sich von 1944 bis 1945 auf dem heutigen Schulgelände befand. Bei Nachforschungen stießen die SchülerInnen auf die Geschichte des Geländes und entwickelten den Wunsch, einen dauerhaften Gedenkort zu schaffen. BARBARA LUBICH (Dresden) gewährte einen Einblick in die Entstehung der Kulturfabrik „Zentralwerk“ auf dem denkmalgeschützten Areal der ehemaligen Goehle-Werke, einem Rüstungsbetrieb der Zeiss Ikon AG und KZ-Außenlager im Dresdner Stadtteil Pieschen. Durch gezielte Aktionen, wie unter anderem die Teilnahme am „Tag des Denkmals“ sowie künstlerisch ausgerichtete Vermittlungsangebote, will das Zentralwerk auf die Geschichte des Ortes aufmerksam machen.

In der Abschlussdiskussion führten die beiden Organisatoren des Workshops noch einmal die zentralen Themen und Erkenntnisse der Konferenz zusammen. Eine zentrale Frage, die sich den Veranstaltern am Ende der Konferenz aufzeigte, bestand darin, welche Formen der Dokumentation zukünftig nicht nur denk-, sondern auch machbar seien. Skriebeleit gab zu bedenken, dass die Markierung ehemaliger Orte der NS-Zwangsarbeit allein nicht ausreiche, um die Erinnerung an die Geschichte und an die Opfer zu bewahren. Neben den historischen Orten bedürfe es stets auch entsprechender pädagogischer Vermittlungsangebote. Die Konferenz und die Bandbreite der aufgezeigten Themenbereiche hätten den Bedarf nach einer multinationalen Perspektive deutlich gemacht. Dem wurde hinzugefügt, dass der regionale Fokus ein wichtiger Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit der Geschichte sei und regionale Beispiele anderen Initiativen als hilfreiche Anregung dienen können.

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Lubor Lacina (Liberec)

Panel 1: Einführung ins Thema
Moderation: Peter Sokol (Prag)

Alfons Adam (Prag), Formen der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik – ein Überblick

Ivan Rous (Liberec), Zwangsarbeiterlager und ihre Wechselbeziehung zur Kriegsindustrie

Panel 2: Der Ort in der Erinnerung
Moderation: Ondřej Matějka (Prag)

Jörg Skriebeleit (Flossenbürg), Was bleibt? Relikte, Ruinen und Sinnstiftungen.

Jens Nagel (Zeithain), Gefangen – Gestorben – Begraben. Sowjetische Kriegsgefangene in der deutschen und polnischen Erinnerungskultur an die Opfer nationalsozialistischer Vernichtung und Verfolgung.

Lenka Burgerová (Prag), Ohne Erinnerung. Das Arbeitslager Hertine, Kreis Teplitz-Schönau

Panel 3: Orte der Zwangsarbeit heute – museale Nutzung
Moderation: Jiří Křížek (Liberec)

Anke Binnewerg (Weimar), Orte der Zwangsarbeit im ehemaligen KZ Buchenwald als technische Denkmale?

Christine Glauning (Berlin), Das Dokumentationszentrum NS- Zwangsarbeit als exemplarischer Ausstellungs- und Lernort.

Anne Friebel / Anja Kruse (Leipzig), Zwangsarbeit in Leipzig – Vergessene Geschichte?!

Panel 4: Dokumentation der Erinnerung
Moderation: Tereza Štěpková (Prag)

Jan Špringl (Theresienstadt), „Im Andenken“ – Za pomníčky

Lubor Lacina (Liberec), Denkmäler an Orten von KZ-Außenlagern in Tschechien

Armin Pietsch (Zittau), Das ehemalige Kriegsgefangenenlager Großporitsch, die späteren Zittwerke als Ort der NS-Zwangsarbeit bei Zittau

Panel 5: NS-Zwangsarbeit im Museum
Moderation: Thomas Irmer (Berlin)

Zdeňka Kokošková / Monika Sedláková (Prag), Archivalien im Zusammenhang mit der Zwangsarbeit in der Porzellanindustrie am Beispiel der Wanderausstellung Zwangsarbeit für „Weißes Gold“

Josef Hais (Holýšov), Zwangsarbeit in Holleischen

Panel 6: Quellen: Zeitzeugen und Oral History
Moderation: Christian Jaques (Straßburg)

Tamara Nováková (Prag), Die Trautenauer KZ-Außenlager in Zeitzeugenerinnerungen

Martin Šmok (Prag), Regionale Arbeitslager und Zeitzeugenberichte im Archiv der USC Shoah Foundation

Šárka Jarská (Prag), Das Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939–1945“

Panel 7: Archäologie - wenn die Quellen schweigen
Moderation: Ivan Rous (Liberec)

Thomas Kersting (Potsdam), Orte der Zwangsarbeit in der Landesarchäologie Brandenburg

Martin Přibil (Prag), Arbeitslager im Bereich des Bergbaus und unterirdischer Bauwerke im 20. Jahrhundert

Petr Hasil (Ústí nad Labem) / David Novák (Prag) / Jan Hasil (Prag), Der Verfall und die Archäologisierung des Bergwerkes und des Kriegsgefangenenlagers Sauersack

Panel 8: Dimensionen der Zwangsarbeit
Moderation: Alfons Adam (Prag)

Anna Wickiewicz (Łambinowice-Opole), Das Kriegsgefangenenlager Lamsdorf im deutschen System der Zwangsarbeit (1939–1945). Geschichte und Erinnerung.

Jiří Vymětalík (Blansko), Arbeitslager beim Bau der deutschen Verbindungs-Autobahn Breslau – Wien im Rahmen der NS-Zwangsarbeit

Panel 9: Orte der NS-Zwangsarbeit heute – nichtmuseale Nutzung
Moderation: Marie Zahradníková (Prag)

Katarzyna Woniak (Berlin), Erinnerung an die landwirtschaftlichen Zwangsarbeiter in Masuren

Kathrin Krahl (Dresden), Ihnen – Eine Gedenkwand in Erinnerung an die Verfolgung im Außenlager des KZ Flossenbürg auf dem Schulgelände des BSZ „Julius Weisbach“ in Freiberg.

Barbara Lubich (Dresden), Goehle Werke: Ein vergessener Ort in Dresden wird zur Kulturfabrik

Abschlussdiskussion
Moderation: Alfons Adam (Prag) / Ivan Rous (Liberec)

Anmerkung:
1 Siehe die Webseite des Projektes unter: <http://zapomnicky.pamatnik-terezin.cz> (8.6.2015).


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